Sonntag, 20. Februar 2011

XL - oder wieviel Öffentlichkeit verträgt Geocaching

Es war einmal ein Geburtstagscache für ein Teammitglied. Wie gewohnt, hatte sich der Owner sehr viel Mühe gegeben und ein extremes Eingangsrätsel, sowie eine extreme Location ausgewählt. Das Geburtstagskind hadert aber seit der Veröffentlichung noch etwas mit der Lösung. 


Nach einiger Zeit wurde dann der FTF von 2 lokalen Cachern gemacht. Insgesamt war, und ist, es wohl nur einer Handvoll Cachern gelungen, dass Eingangsrätsel zu lösen. So weit, so gut.

Dann wurde jedoch die Lösung mit Tipps und Hilfen massiv gespoilert und im Schneeballsystem weiterverbreitet. Mit der Folge, dass regelmäßig Cacher von weit her anreisen, um diese wirklich geile Location zu besuchen. In den letzten Wochen fand ein richtiger Run auf diesen Cache statt. Ich denke, dass das von den Ownern sicher so nicht beabsichtigt war, da diese eher etwas gegen Massenveranstaltungen und Rudelcachen haben. 


Die Anfahrt zur Location führt dummerweise über einen Wirtschaftsweg durch ein Wohngebiet. Es ist deshalb auch damit zu rechnen, dass die Anwohner, bei der Menge an Fahrzeugen mit auswärtigem Kennzeichen, doch aufmerksam werden. Dies alles ist der Lebensdauer dieses "halblegalen" LP-Caches nicht gerade zuträglich.

Mittlerweile hat der Cache, auf Grund der vielen Besuche, wohl auch Neider auf den Plan gerufen, die anscheinend nicht die Möglichkeit besitzen, den Cache zu lösen, bzw. zu besuchen. Statt dessen wurde unter dem Deckmantel der Gefahrenabwehr ein SBA geloggt. So weit ich mich erinnere, gab es im vergangenen Jahr mit dem Cache Alberich einen ähnlichen Fall in Hessen, mit der Folge, dass dieser Cache mittlerweile archviert wurde.

Der XL-Cache wurde vom Reviewer inzwischen disabled und mit einer Logsperre versehen. Die Folge waren massive Beleidigungen des Reviewers, die so gravierend ausfielen, dass sie eine Anzeige rechtfertigen würden.
Diese Beleidiungen wurden angeblich von einem "Freund" über den gehackten GC-Account versendet. Hier tun sich mittlerweile Abgründe auf! Da wird die gute Kinderstube schnell mal vergessen.

Geocaching war mal ein Hobby, welches hauptsächlich im Verborgen statt fand. Inzwischen gibt's viel zu viel Öffentlichkeit. Da werden Lösungen in Foren veröffentlicht, Streitereien öffentlich über den GC-Account ausgetragen und Fotos gepublisht, die der Staatsanwaltschaft 1A-Beweismittel liefern. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Anzeige ins Haus flattert. So geschehen an einem Mast im Sauerland.

Ich bin der Meinung, Geocaching hat mittlerweile mehr Öffentlichkeit als es verträgt.

The Observer

1 Kommentar:

  1. Naja, der Owner hat doch genau dieses Massen-Rudelcachen gewollt?

    Oder warum hat er sonst Reklame für den Cache beim Publish in Foren gemacht?
    Und bei einem D5-Einstiegsrätsel ist genau dieser Effekt doch auch vorprogrammiert:
    a) Ein D5er wird von Leuten gemacht, die gerne D5er machen, weil's in der Statistik so toll ausschaut. Mit einem D4 wäre das nicht passiert
    b) Es bilden sich Rätsel-Runden, die bei Misserfolg immer größer werden, weil immer mehr Leute mit dazugezogen werden.
    Wenn dann endlich die Lösung gefunden ist, dann setzen sich ganze Schulklassen in Bewegung, inkl. Leuten, die eigentlich solche T-Werte gar nicht angehen würden, aber sie haben ja schon so viel Zeit ins Rätsel gesteckt, jetzt muss die Dose auch geholt werden...

    Will sagen: Falls das Owner das wirklich nicht wollte, dann hat er sich damit ein klassiches Eigentor geschossen.
    Aber aus der Historie und dem Stress den es schon mit frühreren Caches gab: Entweder steht man drauf oder man ist lernresistent.

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